Eine Hochzeit im Zeichen der Romantik
Kaiserwetter am Königsstuhl, Genuss unter Segeln, zwei Schlösser, ein Hochzeitspaar und 200 Rosen – ein Reisebericht von Frauke und Wolf
"Als Caspar David Friedrich im Jahr 1818 seine Frau Caroline auf Hochzeitsreise von Dresden nach Vorpommern führte, kam den frisch Vermählten sicherlich nicht in den Sinn, dass eben jene Hochzeitsreise 200 Jahre später zu neuem Leben erweckt werden würde.
Auch wir, Frauke und Wolf, hätten niemals damit gerechnet, uns als „Hochzeitspaar 2018“ am Kreidefelsen auf Rügen das Ja-Wort zu geben. Doch es kam wie es kam und so standen wir am 16. Juni als Braut und Bräutigam im Kreidezimmer des Nationalpark-Zentrums Königsstuhl. Erst wenige Wochen zuvor hatten wir vom Gewinn der romantischen Trauung samt Hochzeitsreise erfahren. Was für eine Freude!!! Wir konnten es kaum erwarten. Und dann erlebten wir fünf unvergessliche Tage voller schöner Überraschungen.
Nach der Zeremonie im engsten Familienkreis und dem anschließenden Sektempfang wurde nur für uns die Aussichtsplattform an den Kreidefelsen geräumt. Bei blauem Himmel und Sonnenschein zu zweit die Viktoriaaussicht zu genießen, war ein wunderbarer Augenblick, den wir nie vergessen werden. Weitere besondere Momente folgten. Viele Besucher des Nationalpark-Zentrums standen Spalier, gratulierten uns und schenkten uns insgesamt 200 weiße und zartrosafarbene Rosen – eine Rose für jedes vergangene Jahr seit der Hochzeit von Caspar David und Caroline. Mit diesem traumhaften Strauß und der Verwandtschaft in Kolonne wurden wir dann in einem Oldtimer aus dem Jahr 1929 über die Insel zum nächsten Ziel chauffiert – ein tolles Gefühl! Wir lächelten und lachten vor Glück und winkten auf der gemütlichen Fahrt allen Menschen zu.
Angekommen in Putbus gab es im Rosencafé Kaffee und Kuchen. Von dort aus ging es gegen 17 Uhr direkt gegenüber in die Galerie „CIRCUS EINS“. Dort wurde die Ausstellung des japanischen Fotokünstlers Hiroyuki Masuyama, der die Werke Caspar David Friedrichs in Form von Leuchtkästen neu interpretiert, eröffnet. Mit ihm zusammen durften wir ein weiteres ganz besonderes Hochzeitsgeschenk präsentieren: seine Version des Gemäldes „Auf dem Segler“. Auf diesem Segler sitzen diesmal wir anstelle des Malers und seiner Frau.
Am Abend begann unsere Reise von Schloss zu Schloss. Im Hotel Schloss Spyker, in dem wir zwei Nächte verbrachten, empfing uns Pavol, der Leiter des hauseigenen Restaurants und köpfte stilecht mit einem Säbel eine Flasche Sekt. Ein krönender Abschluss eines traumhaften Tages! Auch am nächsten Tag war uns das Wetter wieder gut gesonnen. Es bescherte uns eine schöne Zeit am Kap Arkona und am Ostseestrand. Auf dem Weg zur nächsten hoheitlichen Verweilstätte, dem Schlosshotel Neetzow, machten wir Halt in der Hansestadt Greifswald, wo wir eine exklusive Führung durch das Caspar-David-Friedrich-Zentrum bekamen. Schließlich im Schlosshotel Neetzow angekommen, bezogen wir das für uns hergerichtete Himmelbettzimmer – ein Traum. Schloss Neetzow wurde gebaut im englischen Stil – ein imposanter Bau aus gelben Klinkern mit einem großen achteckigen Turm, langen Fluren und herrschaftlicher Frühstücksterrasse. Hier fühlten wir uns in der Tat königlich.
Den Abschluss unserer Hochzeitsreise erlebten wir auf dem schönen Achterwasser bei einem 4-Gänge-Menü unter Segeln. Im lauschigen Örtchen Neppermin wartete die „Weisse Düne“ auf uns. Kapitänin Jane Bothe steuerte das „kulinarische“ Plattbodenschiff sicher und voller Begeisterung und ihre Crew servierte derweil über und unter Deck feine Köstlichkeiten. Wir genossen und lächelten selig dem Sonnenuntergang entgegen.
Wir sind uns sicher: Diese Hochzeitsreise hätte auch die Herzen von Caspar David Friedrich und seiner Frau Caroline vor Freude höher schlagen lassen."