Dokumentationszentrum Prora

Das Dokumentationszentrum Prora informiert über die Geschichte Proras und zeigt mit "MACHTUrlaub" die einzige Dauerausstellung in Deutschland zur Arbeits- und Sozialgeschichte des "Dritten Reiches".

In der als „KdF-Seebad Rügen“ geplanten historischen Anlage in Prora befindet sich das Dokumentationszentrum Prora. Prora gehört zum Ostseebad Binz und liegt an der Prorer Wiek, der schönsten Bucht der Insel Rügen. Hier wurde die etwa 4,7 km lange Anlage im Auftrag der „NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude“ zwischen 1936 und 1939 gebaut und im Rohbau fast vollendet. Die Anlage steht seit 1992 unter Denkmalschutz. Sie ist neben dem „Reichsparteitagsgelände“ in Nürnberg die größte geschlossene architektonische Hinterlassenschaft der nationalsozialistischen Zeit. 20.000 Menschen sollten hier gleichzeitig Urlaub machen. Das „KdF-Bad der Zwanzigtausend“ ist nicht nur ein baugeschichtlich interessantes Beispiel für den Gebrauch der Architektur der Moderne im Nationalsozialismus, sondern auch ein sozialgeschichtlich wichtiges Zeugnis für das Bemühen des NS-Regimes, die Arbeiter, deren Parteien und Organisationen 1933 zerschlagen worden waren, zu befrieden und für die Kriegs-, Lebensraum- und Rassenpolitik zu gewinnen. Prora sollte zugleich Ausdruck der proklamierten NS-„Volksgemeinschaft“ sein als auch als konstruktives Element dazu beitragen, sie zu schaffen und wirkte so als Propagandainstrument systemstabilisierend. Nach Kriegsbeginn wurden u.a. zeitweise Polizeibataillone in Prora ausgebildet, die dann hinter den Fronten teilweise zu drastischen verbrecherischen Einsätzen kamen.
Zu DDR-Zeiten wurde Prora zu einer Kaserne der NVA und damit auch militärische Sperrzone, in den 80er Jahren auch größter Bausoldaten-Standort. Bausoldaten leisteten einen waffenlosen Wehrdienst und waren schwerer Arbeit und Schikanen ausgesetzt.
Die Bundeswehr übernahm Prora zunächst nach der Wende, verließ es aber schon nach zwei Jahren. Nach langen Auseinandersetzungen zum angemessenen Umgang mit der historischen Anlage entsteht heute ein modernes Feriendomizil in Prora.
Das Dokumentationszentrum Prora präsentiert die Dauerausstellung „MACHTUrlaub“ mit Bild- und Texttafeln, Audio- und Videostationen und zeigt einen Film zur Geschichte der Anlage in Dauerschleife. Wechselnde Sonderausstellungen und Veranstaltungen vertiefen die Themen, Geführte Rundgänge zu Fuß und mit dem Fahrrad in der Ausstellung und im Gelände der historischen Anlage werden angeboten. Projekte, Workshops, Seminare und andere Formate gehören zum Bildungsprogramm.

Anbieter

Details auf einen Blick

Dokumentationszentrum Prora

Objektstraße Block 3
18609 Prora

info@prora.eu

Veranstaltungen

Dieser Anbieter trägt in nächster Zeit folgende Veranstaltungen aus.

Führung  in Prora
vom 16.05.2024 bis 31.05.2024
Dokumentationszentrum Prora, Objektstraße Block 3, 18609 Prora

Führung in Prora

Öffentlicher Rundgang (zu Fuß) über das Gelände des ehemals geplanten KdF-Seebades Rügen in Prora inklusive Ausstellung »MACHTUrlaub«
Radtour in Prora
vom 22.05.2024 bis 29.05.2024
Dokumentationszentrum Prora, Objektstraße Block 3, 18609 Prora

Radtour in Prora

Geführte Radtour über das Gelände des ehemals geplanten 4,7 Kilometer langen KdF-Seebades Rügen in Prora, nur mit Anmeldung (weitere Termine nach Vereinbarung). Rad bitte mitbringen.
Ausstellungeröffnung der Sonderausstellung »Oktober 1943. Das Schicksal der Juden aus Dänemark«
am 16.05.2024
Dokumentationszentrum Prora, Objektstraße Block 3, 18609 Prora

Ausstellungeröffnung der Sonderausstellung »Oktober 1943. Das Schicksal der Juden aus Dänemark«

Eine Ausstellung des dänischen Journalisten Simon Kratholm Ankjærgaard und dem deutschen Historiker Dr. Christian Schölzel.Es gelten die regulären Eintrittspreise des Dokumentationszentrums Prora
Sonderausstellung »Oktober 1943. Das Schicksal der Juden aus Dänemark«
vom 16.05.2024 bis 31.05.2024
Dokumentationszentrum Prora, Objektstraße Block 3, 18609 Prora

Sonderausstellung »Oktober 1943. Das Schicksal der Juden aus Dänemark«

Eine Ausstellung des dänischen Journalisten Simon Kratholm Ankjærgaard und dem deutschen Historiker Dr. Christian Schölzel.Es gelten die regulären Eintrittspreise des Dokumentationszentrums Prora